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über den Check-in-Terminal.

Die tiefe Produktivität der Hotelbranche ist in Fachkreisen und bei Finanzierungspartnern ein wiederkehrendes Thema. Der Vorwurf lautet immer wieder: Die Personalkosten sind (zu) hoch. Und dies in einer Branche mit tendenziell tiefen Löhnen. Dieser Vorwurf greift zu kurz und folgende Fragen müssen beantwortet werden: Wie steht es mit der Personalintensität des Geschäftsmodells? Können Prozesse effizienter gestaltet oder externalisiert werden? Welche Innovationen erleichtern Prozesse, ohne das Servicelevel negativ zu beeinflussen?

Das heutige Reiseverhalten beweist, dass die Digitalisierung schon lange Einzug gehalten hat: Self-Checkin, flexible Preise und Onlineübermittlung sensitiver Daten (Pass, Kreditkarte) sind Usanz. In der Hotellerie hingegen erinnern das manuelle Ausfüllen von Meldescheinen und ein ferngesteuertes «Wie war Ihre Anreise?» oft an Jurassic Park. Pro Vollzeitäquivalent gehen damit auch rund CHF 60 000 Cashflow flöten. Es geht auch anders. Heute schon, wie die Hotelgruppe b_ smart selection beweist. b-smart lässt ihre Kunden die bedeutungslosen Empfangsformalitäten im Vorfeld digital erfassen, ohne an Servicequalität einzubüssen. Damit steigern sich die Produktivität sowie der Wert der Hotelunternehmung – und dies auch an B-Standorten sowie in kleineren Hotelbetrieben. Das Credo von b_smart lautet: «High Quality, smart Service». Hier wird nicht gespart, sondern effizient geplant. Die Hotelausstattung ist qualitativ hochwertig, das Design der Zimmer ansprechend.

Massnahmen zur Steigerung der Produktivität sind weder einfach noch günstig. Sie setzen bauliche und technische Investitionen voraus, um beispielsweise die Abläufe zu vereinfachen. Entscheidend für den Erfolg ist die Qualifikation von Unternehmern und Personal. Das Geschäftsmodell basiert auf einer effizienten Prozessgestaltung: Die Rezeption wird automatisiert, das Housekeeping, der Frühstücksservice und die Restauration an lokale Partner externalisiert. Das Marketing und die Administration werden zentral durch eine Service-AG gesteuert. Anstatt hoher Personalkosten fallen so berechenbare Stückkosten an. Damit können der Personalaufwand halbiert und die Administrationskosten reduziert werden. Diese Einsparungen wirken sich direkt auf den Cashflow aus. Und da ein Hotel durch eine Ertragswertberechnung bewertet wird, wird durch den höheren Cashflow ein besserer Unternehmenswert resultieren.

Michael Kauer

Seit über zehn Jahren in leitender Funktion als Berater der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) und als Experte für Hotelbewertungen und strategische Investitionsfragen in der Beherbergungsindustrie tätig.