Worüber können Sie herzlich lachen?

Über Mr. Bean sowie über kleinere und grössere Alltagsdummheiten meinerseits.

Und was bringt Sie so richtig auf die Palme?

Gärtlidenken – obwohl Gartenarbeit eine meiner grossen Leidenschaften ist. In meiner Freizeit arbeite ich gerne im eigenen Kräuter-, Gemüse- und Obstgarten.

Ein Leben im Kloster – könnten Sie sich das vorstellen?

Das geerdete, demütige Leben und die Zeit, Gedanken nachzugehen und Bücher zu lesen würde mir sehr gefallen. Keine Familie zu haben und alle weiteren Entbehrungen wären mir jedoch zuviel. Also nein.

Wenn Sie sich eine Superkraft aus- suchen könnten,  welche  wäre  das?

Ich würde gerne über schöne, ursprüngliche Landschaften schweben können – also die Schwerkraft abschalten.

Was bedeutet Schätzen für Sie?

Eine Auseinandersetzung mit der Hard- und Software einer Immobilie. Bei der Hardware geht es primär um die technischen, funktionellen und strukturellen Themen einer Liegenschaft. Unter der Software verstehe ich, aktuelle oder künftige Nutzer sowie ihre heutigen und künftigen Bedürfnisse zu verstehen oder einzuschätzen. All die Gedanken sind dann zu strukturieren und zu gewichten, damit eine aussage­kräftige und schlüssige Bewertung entsteht.

Was raten Sie dem Branchennachwuchs?

Offen durch die Welt zu gehen und sich breit und laufend aus- und weiterzubilden. Die Randbedingungen der Bau- und Immobilienbranche verändern sich stetig. So wird etwa hardwareseitig die Nachhaltigkeit immer wichtiger. Softwareseitig werden im Wohnungsbau die Wohnformen und -bedürfnisse vielfältiger und im gewerblich-in­dustriellen Bereich die Prozesszyklen kürzer.

Ein Blick in die  Zukunft:  Wo  steht die Schweizer Immobilienbranche in zehn Jahren?

Aktuelle Themen wie Digitalisierung, BIM, Datenanalysen und die dadurch erhöhte Markttransparenz werden vermehrt in die Bewertung einfliessen. Die Plausibilisierung von Auswertungen wird wichtiger. Die Nachhaltigkeit im gesamten Lebenszyklus von Immobilien wird ebenfalls zu neuen Gewichtungen führen. Der grauen Energie in der Herstellung und im Rückbau wurde bis anhin noch wenig Gewicht beigemessen. Mir gefällt, dass in der sich stark wandelnden Welt die werthaltigen, sorgfältig geplanten Gebäude etwas ziemlich Beständiges sind. Persönlich hoffe ich, dass die Regionalität und Identität trotz der «Normenverdichtung» erhalten bleiben, die Gebäude stiften. Sie sind ein prägender Teil unserer Landschaften und unserer Kultur.