Nachhaltig bauen ist heute praktisch Standard. Sowohl die Kriterien für den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz als auch diejenigen von Minergie sind breit akzeptiert und werden bei Neubauten fast immer integriert. Trotzdem ist das Bundesziel Netto-Null bis 2050 kein ein­faches Unterfangen. 57 % der Wohnbauten in der Schweiz befinden sich in Privatbesitz und 1,5 Millionen Gebäude in der Schweiz sind bezüglich ihrer CO2 Emissionen sanierungsbedürftig. Es scheint unwahrscheinlich, dass alle Bauten bis 2050 klimaneutral sein werden. Genauso in den Sternen steht die Frage nach der Wertsteigerung von ­nachhaltigen Liegen­schaften. Die aktuellen ­Zeichen ­deuten eher auf eine Stagnation, ­während die Werte von nicht ­nachhaltigen ­Liegenschaften sinken.  

Weit akzeptierter Standard

Der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) ­bildet das Grundgerüst für die Einordnung verschiedener Nachhaltigkeitskriterien von Immobilien. Die SNBS-Kriterien sind auf den drei Säulen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt aufgebaut.

Quelle: Standard «Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS), www.snbs-hochbau.ch

20 kg CO2/m²

Vorlage zum CO2-Gesetz

Die neue Vorlage zum CO2-Gesetz befindet sich zurzeit in der Vernehmlassung. Sie will die Treibhausgasemissionen in der Schweiz bis 2030 gegenüber 1990 halbieren. Im Bereich der Gebäude möchte das Parlament, dass die CO2-Emissionen bis 2030 noch maximal 20 kg CO2/m² betragen dürfen. Dieser Wert soll danach alle fünf Jahre um zusätzliche 5 kg CO2/m² reduziert werden.

Quelle: Entwurf des Bundesgesetzes über die CO2-Emissionen: www.newsd.admin.ch/newsd/message/attachments/69727.pdf


mehr Wasser

Tropische ­Regendusche

Oft wird bei tropischen Regen­duschen das Wasser mit Sauerstoff angereichert, damit das Wasser beim Duschen weicher wahrgenommen wird. Aber gut zu Wissen: Eine grosse Regendusche verbraucht rund dreimal so viel Wasser wie ein sparsamer normaler Duschkopf.

51 302 Minergie-zertifizierte Gebäude

Label für viele Neu- und Umbauten

Von allen Minergie-zertifizierten Gebäuden sind 41 887 Wohn- und 5528 Zweckbauten. 8 Prozent davon sind ­sanierte Altbauten. Dies zeigt auf, dass bei ­Altbauten ein ­riesiger ­Nachholbedarf besteht.

Quelle: geschaeftsbericht2020.minergie.ch/zahlen-und-fakten/zertifizierungen-nach-baustandards/

360°
Rundumblick

Wertveränderung

Ohne Rundumblick kann keine Aussage zur Wertveränderung von nachhaltigen Liegenschaften gemacht werden. Zu viele Faktoren sind involviert und Experten gehen von unter­schied­lichen Szenarien für die Zukunft aus. ­Wichtig ist: Die verbesserte Energie­bilanz allein führt noch nicht zum ­Mehrwert. Kriterien wie Baumaterialien, Raumklima, Wasser­verbrauch, ­ÖV-­Anschluss und – nach wie vor zentral – die Lage haben entscheidenden Einfluss auf den Wert einer Liegenschaft. Eine bereits recht gut belegbare ­Theorie ist die Wertminderung von nicht ­nach­haltigen Gebäuden.

Quelle: z.B. PwC/Urband Land Institute: Emerging Trends in Real Estate: Europe

<1%
Sanierungsrate

Langsamer Wechsel

1,5 Millionen Gebäude sind in der Schweiz ­sanierungsbedürftig. Die jährliche Sanierungsrate liegt jedoch unter einem Prozent. Trotz staatlicher Anreize und der Notwendigkeit, die Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren, schreitet die ­energie­effiziente Renovierung von Häusern und Gebäuden nur ­langsam voran.

Quelle: Bundesamt für Umwelt/Schweizerischer Nationalfonds